Mal die Frage, klappt es bei euch immer (da viele von euch mehrere Hunde haben) sie in "einer Schiene" zu erziehen? (ich meine dabei, den selben Kurs, den selben Trainer, Verhalten dem Hund gegenüber gleich....) Ich hab bei meinen beiden bemerkt, dass sie VÖLLIG verschieden ticken und komplett anders reagieren auf ein und die selben Verhaltensweisen meinerseits oder bei einem Kurs der nach "Schema F" abläuft. Ich hab die Erfahrung mit "Kommunikation nach dem Rudelsprinzip" machen dürfen (hat bei Djego NULL funktioniert, rein gar nix davon),im Gegenteil er wurde noch mehr verunsichert, der Verein hat so wieder ganz gut geklappt, hat sich wohl gefühlt und alles gemacht AUSSER, ein einziges Kommando..., nach wie vor...., er macht NIEMALS Platz (nicht mit lieb, Leckerl, oder was auch immer). Leckerl funktioniert bei ihm sowieso nicht, da er keine mag.... Wobei die Vorarbeit zum Platz - unter dem angewinkelten Bein durchkriechen klappt wieder super, aber er belibt mir NIE in der Position... Und bei Samoa klappt es wunderbar mit dem Kurs "nach dem Rudelsprinzip"... Leckerl gehen bei ihr auch nicht, da sie sich nur noch auf "das Leckerl" konzentriert .... Also zwei VOLL unterschiedliche Wesen. Wie sehen eure Erfahrungen aus?
Also m. E. funktioniert Hundeerziehung nach einer "Methode" so und so nicht...
Jeder Hund ist ein Individuum, genau wie das jeder Mensch auch ist. Neben vielen eigenen Hunden habe ich ein mehrfaches an Fremdhunden betreut. Wenn ich vor mehr als 20 Jahren noch gescheitert bin daran, das ganze willkürlich zusammengewürfelte Rudel nach der damals grad "besten Methode" erziehen zu wollen, so weiss ich heute, dass die richtige Erziehung für jeden Hund das offene Eingehen auf dessen Charakter ist. Aus meinen Kenntnissen bezüglich Verhaltensbiologie, Ethologie, Lerntheorien usw. gemischt mit meinen praktischen Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit verschiedensten Hunden ergibt sich für jeden meiner drei jetzigen Hunde eine andere Trainingsart.
"Die Gebrauchsanweisung" schlechthin gibts weder für einen noch für mehrere Hunde...
ich kenne das nur zu gut. ich kann mir fast täglich den satz nicht verkneiffen: "die ist das absolute gegenteil in jeder hinsicht von molly!" und das meine ich ernst, es ist wirklich sehr extrem.
die einzige trainingsmethode, die ich bisher bei fast jedem hund anklingen gesehen habe, ist das clickertraining. jemand, der wirklich damit umgehen kann, bringt jeden hund zum clickern.
molly hatte sehr lange grosse mühe mit de geräusch. sie hatte angst davor. als es dann aber klappte, taute sie total auf. sie war top motiviert, lernte noch schneller wie zuvor, und war viel länger motivierbar!
bei kimena hatte ich das selbe problem wie du mit deinem bub. sie mochte keine leckerchen. sie fand das total langweilig, und legte sich dann einfach hin und pennte ein! *lol* am anfang war das sehr entmutigend. ich habe dann angefangen, mit extra guten leckereien zu traineren! speckwürfelchen, weichkäsestückchen, und kleingeschnittene fleischkäsewürfel. zudem habe ich immer vor ihrer mahlzeit trainiert, wenn sie also hunger hatte. und nur immer ganz kurz. das hat super geklappt, inzwischen ist sie auch schon viel motivierter auf den clicker!
aber eben. kann verstehen, wenn es nicht jedermanns sache ist.
bei molly ging gar nichts ohne leckerchen.
bei kimkim geht alles ohne leckerchen.
molly war doch ein dämliches spielzeug egal!
kimkim lässt alles stehen und liegen für ein spiel!
molly war immer gemütlich in ihrem trab unterwegs.
kimkim gallopiert immer, oder steht, trab kennt sie kaum! da muss aktion sein!
etc. usw. ;)
ich würde unter umständen die HuSchu wechseln, wenn sie probieren, deine hunde in ein schema zu quetschen. ich habe meine auch grade gewechselt, weil ich mich nicht ernstgenommen fühlte. ich war ziemlich überfordert mit gewissen sachen, und in der alten huschu wurden nur dumme sprüche geklopft.
ja, also viel erfolg noch mit deinen verschiedenen wuffs. ;)
Das war genau richtig, dass du die Huschu gewechselt hast! Wenn ein(e) TrainerIn nicht flexibel und erfahren genug ist, sich auf die einzelnen Hundeteams einzustellen und auch die Eigenheiten der HundehalterInnen zu respektieren, dann wird das nix.
Logisch kann man im Gruppentraining nicht jeden "Mückenfurz" berücksichtigen oder eine reine Grundsatzdiskussion aus dem Training machen. Trotzdem finde ich es fürchterlich, wie viele HundehalterInnen sich eine regelrechte Gebrauchsanweisung für den "Prototyp" Hundeschul-Hund aufs Auge drücken lassen und stillschweigend Woche für Woche frustriert ans Training gehen...
Dann wünsch ich Euch mal viel Spass und Erfolg am neuen Ort.
Ich hab eben auch die "blöde" Erfahrung gemacht, das einen eine Trainerin genau immer in ein Schema reinzwingen will, da anscheinend ALLE Hund so "funktionieren", mit nem Rudelsprinzip, es gibt nur ja - nein oder schwarz und weiß, richtig oder falsch...., keine Grauzonen... Ich mach auch keine Grauzonen bei einem Kommando, aber ich mache Grauzonen mittlerweile bei Plätzen oder wenn nicht die Hunde gesamt sondern Djego aufs Sofa darf oder Samoa um vier Uhr früh ins Bett (da es sonst mordsmäßigen Terz gibt, bei dem keiner mehr schlafen kann/will) Wie gesagt, bei Samoa funktioniert Konsequenz, eben das Schema mit schwarz-weiß, ja - nein ... und immer durchziehen und wenn`s mal sein soll auch ein Klapps (biiiiiiiiiitttttttte nicht meinen, ich schlag meine Hunde!!!!!, ich hasse die ewigen Diskussionen, aber ich zieh sie schon mal am Geschirr zurück, dass es sie auf den Hintern setzt wenn sie nicht so macht wie ich will), bei Djego ist das wiederum kompletter Bullshit, da er NULL auf sowas reagiert im Gegenteil er wird dann noch schüchterner.... Ich glaube, ich hab nun ein gesundes Maß für beide gefunden.... Und ich war auch ein frustiertes Frauchen, weil man eben immer wo man auch hingeht in das Schema gezwängt wird , was sich die Trainer vorstellen....
arni
(
Gast
)
Beiträge:
30.04.2008 11:03
#6 RE: Klappt es bei euch immer in einer "Schiene"?
Jetzt hab ich noch ne Frage, da ihr eigentlich alle sehr gut vom "clickern" sprecht... Ich hab es noch nie versucht.... Gibt es dazu auch ein gutes Buch, dass man sich anschaffen könnte? (Ich sitzt zwar auch gern vor dem PC, aber mir ist was "handfestes" trotzdem immer lieber, da kann ich auch mal vorm Schlafen schmöckern...)und auf "gut Glück" rumdoktern will ich auch nicht (sieht man ja was dabei mit Tequila rausgekommen ist, die waren mit ihr in X- unterschiedlichen Kursen, jeder macht was unterschiedliches und hat sie in "ihre Schiene" gedrängt, bis sie sich endgültig nichtmehr auskannte und sogar ihre Besitzer verbellt hat....) Arme Maus, dass hat jetzt Monate gedauert um sie wieder "ruhig" zu bekommen....
Obwohl du nicht unbedingt vor dem PC sitzen willst um dich mit dem Thema zu beschäftigen, habe ich trotzdem einen super Link für dich: http://www.spass-mit-hund.de/ (unter Klicker Welt)
Ein Buch dazu habe ich noch nicht gelesen, es gibt jedoch einige welche gut sein sollen (aber eben, nicht meine eigene Erfahrung). Siehst du da: Clicker - Positives Lernen für Hunde - Karen Pryor - ISBN: 3-933228-50-6 (Anfängerbuch) Hunde erziehen mit dem Clicker - Katja Krauss - ISBN: 3-440-09877-x
Uh, super! Werd mich da mal "reinlesen"... Darf ich noch nachfragen was ihr sonst noch so mit den Hunden (völlig egal welche Rasse) so anstellt, bei Schön- oder Regenwetter....?
Ich kenn die Seite "Spass mit Hund" auch, weil ich viel davon verwende, wenn draußen mal "schlecht Wetter" herrscht und weder die Hunde noch ich mordsmäßig drauf Lust haben "uns auf die Birne regnen zu lassen", außerdem bin ich dadurch auch auf die "Denkspiele" (die Holzbretter) gekommen, welche super gut von den Hunden angenommen werden....
Ich habe Jack bei Regenwetter viele kleine Tricks beigebracht.. In seiner schonzeit nach der Kreuzband OP haben wir zudem Suchspiele Zuhause gemacht..
Beim spaziergang binde ich immer wieder kleine elemente ein, welcher er in der Hundeschule gelernt hat (Fuss, Hier, Distanzarbeit, kleine Fährten). Und nun haben wir zwei ein neues Hobby. Wir ZOSlen. Wir sind noch am Anfang, aber es macht ihm riesig spass!!
Als erstes nimmt man in eine Hand den Gewünschten Gegenstand, bei uns momentan zb ein Feuerzeug. In die andere Hand nimmt man Futter und den Clicker. Nun nenne ich den Gegenstand also "Füürzüüüg" und sage dann "g"o wobei ich nun die Arme nach unten nehme. Kommt Jack mit der Nase zum Feuerzeug wird geclickert und danach bekommt er das Futter beim Feuerzeug. So lernt er "Nase auf Feuerzeug was Füüürzüüg heisst ist guuut *g*" Das gleiche machen wir mit Münz (im Moment noch 2.-) und einem Stift, man kann dazu aber beliebige Gegenstände nehmen.
Hat der Hund kapiert was man von ihm möchte gehts weiter auf Stufe 2: Da lernt er, sich vor dem Gegenstand hinzulegen. Er soll also den Gegenstand anstubsen und sich dann hinlegen und warten. Dies wird ebenfalls mit clickern und Futter belohnt, in der Phase jedoch nur Belohnen wenn er sich hinlegt. Danach kann man immer grössere Distanzen zum Gegenstand machen. Das Ziel ist es, dass man den Gegenstand irgendwo auf einer Wiese versteckt, den Hund schickt und dieser dann Anzeigt wo er den Gegenstand gefunden hat...
Das ist ja dann so ähnlich wie bei Jagdhunden..., find ich gut! Drinnen haben wir auch schon solche Sachen, Samoa ist fast zu hibbelig für sowas, sie muss sich erst immer einkriegen bevor wir mit was loslegen... Aber Djego kann auf Kommando die Tür öffnen, das Licht ein- oder abschalten oder eine Schublade aufmachen, was beide schon super können, ist wenn ich das Spielen abbreche und sage "Spielsachen wegräumen"... Wir haben hier einen Korb in dem die Spielsachen der Hunde sind, wenn ich dann abbreche und Komando gebe, räumen sie ihre Spielsachen selber wieder in den Korb, damit ich ihn wegstellen kann, danach gibt`s Essen, das haben sie schon sehr gut verinnerlicht.
arni
(
Gast
)
Beiträge:
21.05.2008 19:43
#14 RE: Klappt es bei euch immer in einer "Schiene"?
Jetzt hab ich nochmal Fragen: Ich hab mir Beschreibungen und Anleitungen zu Spring - Pole und Flirt - Pole rausgesucht und auch schon div Sachen für den Zusammenbau gekauft.
Jetzt wollte ich bei euch mal nachfragen wer Erfahrung damit hat und was für Materialien ihr empfehlen würdet (Es erweisst sich hier blöd gesagt schon schwer keine Beißwurst aus Nylonfäden zu finden....) Jetzt hab ich noch drei Arten entdeckt, eine aus Baumwollfäden, eine aus Rauhleder und eine die aussieht wie ein Jutesack (Kartoffelsack)...
Weiters habe ich bedenken bekommen wegen des "Wobbler - Syndroms"....
Wäre auf eure Tipps gespannt!
spook
(
Gast
)
Beiträge:
21.05.2008 20:12
#15 RE: Klappt es bei euch immer in einer "Schiene"?
hallo arni!! am besten nimmst du zu underst ein dickes hanf seil und machst ein paar knoten rein damit er sie nicht abrutscht!!und immer schön achten das die hinteren füsse immer noch den boden berüren sonst kann es gefährlich werden!!hier noch nen link!vieleicht kennst du ihn ja schon!!!http://www.ig-apbt.org/wissenswertes_spring_pole.shtml gruss