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American Pitbull Terrier Club der Schweiz
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Dieses Thema hat 59 Antworten
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 Zeitungsartikel
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marianne Offline



Beiträge: 6

19.03.2010 11:20
#46 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Flower es geht um folgendes. Grundsätzlich hat das Problem mit dem Vorfall in Oberglatt begonnen. Damals hätten alle Hundehaltenden massiver für ihre Rechte einstehen müssen. Zwischenzeitlich wurden die Rechte von Hundehaltenden immer weiter eingeschränkt, insbesondere von denen mit bestimmten Hunderassen. Nun ist es halt so, dass die Politik auf den Geschmak gekommen ist und immer mehr Bereiche unseres Lebens global regeln wollen. Z.B. im AG wollten sie ein Antiraser-Gesetz einführen. Demnach wäre jedem, der in einen schweren Unfall verwickelt (nicht gleich Verursacher) ist, dass Billett enzogen, bis der Sachverhalt geklärt wäre. Was ein schwerer Unfall ist, wäre im Ermessen der zuständigen Behörde gelegen.

Die Auflistung solcher massivsten Eingriffe ins Leben unbescholtener Bürger nimmt immer mehr zu. Leider hat ein grossteil der Bevölkerung dies noch nicht realisiert.

Ah ja, noch ein Detail aus der Hundegesetzgebung von Deutschland: Dort werden den Besitzern von sog. Kampfhunden/Listenhunden sogar die Grundrechte abgesprochen. Und das darf nicht sein.

Das ist gemeint mit Tragweite begreiffen.

Flower Offline




Beiträge: 551

19.03.2010 13:07
#47 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Ja Marianne, das ist mir alles auch klar aber:

- Was können wir tun? (oder wieso werden wir nicht einbezogen).
- Wo werden wir infortmiert
- Was wird oder wurde den Politikern vorgelegt?
- Was tut Ihr?
- Wieso sollen wir gem. Markus die Füsse stillhalten?
- Was hätte getan werden müssen/können etc. ist momentan nicht relevant ??? Das ist passeé!
- Denkst du ehrlich, dass alle Ihren Verbotsstandpunkt aufgeben werden und du es soweit bringen kannst, dass nix gemacht wird?
- Leider werden die massiven eingriffe ins Leben unbescholtener Bürge immer notwendiger, weil diese ach so unbescholtenen Personen oft nicht in der Lage sind für sich, Ihre Kinder und ihre Haustiere zu schauen. DAS ist Realität! diese Unbescholtenen Bürger bilden sich durch die Regenbogenpresse, die Talk-Show's im TV und Politiker die eh nur grad das schönreden, dass sie populär macht, anstatt das was wichtig wäre ....
die Eigenverantwortung wird immer mehr abgegeben etc. PP

Wie siehst du das? oder Birgit oder Markus?

pixel-paws Offline



Beiträge: 2.371

19.03.2010 19:51
#48 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Zitat
in amerika wird so mancher pit/staff als treibhund eingesetzt,die sogar bei wettbewerben an 1.stelle stehen und die borders und kelpis in den schatten stellen.
meine kolegin hat ein wenig älteres buch,da sind einige bilder drin.



sorry, aber das glaubst du ja wohl selber nicht. vielleicht in einer anfängerklasse, wo noch jeder mischling mithält, aber sicher nicht in grossen wettbewerben! zudem werden borders nicht zum treiben von kühen gezüchte sondern schafen. kühe kann sicher auch ein pitbull treiben, aber die sensieble, feine arbeit mit schafen in dieser engen koorperation mit dem hundefürher doe border und kelpie machen... niemals!

laluna Offline




Beiträge: 673

19.03.2010 23:23
#49 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

sicher sind pit/staffies nicht die geborenen hütehunde,nur gibt es scheinbar unter ihnen welche die solche eigenschaften
auch haben.keine ahnung wie solche prüfungen im amiland gestalltet sind.war auf jedenfall in diesem buch

http://www.amazon.com/Working-Pit-Bull-D...p/dp/0793801907


http://www.riospitbull.com/dog_activities.htm

ganz unten http://images.google.ch/imgres?imgurl=ht...%26tbs%3Disch:1

http://www.youtube.com/watch?v=IetCXntN5bk
http://www.youtube.com/watch?v=Qp4lFKmWU8M

die videos konnte ich leider nicht anschauen,kriege den flash player nicht mehr instaliert

pixel-paws Offline



Beiträge: 2.371

19.03.2010 23:39
#50 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

ich weiss, ich hab auch schon von diesen herding pitbulls gehört und dieselben bilder gesehen. aber bei den video bestätigt sich dann schnell mein verdacht, dass die hunde in wirklichkeit keine ahnung haben, und man genau das mit JEDEM hund tun kann, der halbwegs jagdtrieb hat.

beim zweiten video sieht man gut: der hund hat quasi null konsentration auf die schafe, hat keine ahnung was eine balance ist (was richtigen hütehunden angeboren ist), rennt einfach im kreis ohne zu überlegen, rempelt die schafe an (zum glück sind die so lieb!) etc.

beim ersten... äh... wozu hat der hunde?? den grössten teil der arbeit macht er ja mit seinem motorrad und ich kann beim besten willen die schweine nicht von den hunden unterscheiden. die hunde stehen vor den schweien im weg rum und rennen wahlweise den schweinen hinterher oder hüpften um das motorrad von besitzer. hüten?? nie im leben! DAS, können meine hunde auch!

hüten wäre, wenn er hinfahren würde zum ort mit den schweinen, motor abstellen würde, den hunden sagen "holt die viecher" und die hunde würden die schweine schön zusammentreiben und heimwärts treiben. aber davon kann keine rede sein!

laluna Offline




Beiträge: 673

20.03.2010 10:36
#51 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

ist wohl immer alles relativ in amilandhatte sogar eine deutsche dogge gefunden,sieht witzig aus.da kann ich mir auch nicht vorstellen,dass diese
lange auf grossen distanzen mithalten kann.denke auch,dass diese"wettbewerbe"nicht sind wie bei uns,mehr als 3 schafe sieht man ja niergends
auf den bildern.auch egal.
bei der entstehung der cattle dogs haben sie doch auch bullterrier eingekreuzt,was war da wohl die überlegung dabei?

pixel-paws Offline



Beiträge: 2.371

20.03.2010 10:43
#52 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

ich denke, einen "härteren" hund zu bekommen. cattle dogs sind ja für die arbeit an rindern gezüchtet, und die brauchen hunde, die extrem mutig und zäh sind. darum passt da ein bulli schon rein.

scarface Offline



Beiträge: 840

24.03.2010 08:37
#53 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Wenn wir heute den Begriff Kampfhund hören, denken die meisten Menschen sofort an die Schreckensmeldungen aus den Medien. Kampfeslustig und alles zerfleischend was diesen Hunden vors Gebiß kommt. Aus diesem Grund ist es allzu verständlich wenn Menschen mit Angst, ja sogar oft mit Panik einem solchen Hund begegnen. Desweiteren muß ich unbedingt anmerken, in den meisten Fällen handelt es sich dabei garnicht um die sogenannten Kampfhunderassen, sondern um andere Hunderassen die aus Sensationslust einfach als Kampfhund bezeichnet werden. Ich kann die Medien nur darum bitten, in Zukunft die Hunderasse genau zu benennen - und damit eine gewisse Objektivität und Kenntnis auf diesem Gebiet vorweisen.
Ist diese Reaktion aber berechtigt ?
Nun diese Frage ist nicht so einfach mit einem nein oder ja zu beantworten. Mein Ratschlag lautet: Schaut Euch den Besitzer und das Verhalten des Hundes an. Ein verantwortungsbewußter Hundehalter, wird seinen Hund in der Stadt sowieso angeleint führen. Desweiteren gilt begegne jedem Hund mit Respekt, egal ob groß ob klein, denn auch ein Dackel kann beherzt und heftig zubeißen. Abgesehen von dem Schmerz, wird aber so ein kleiner Hund einem erwachsenen Menschen wohl keinen weiteren Schaden zufügen können.
Womit ich den Übergang zum eigentlichen Thema eingeleitet hätte. Wie Sie wohl bemerkt haben, schrieb ich "kleiner" Hund, wobei im Kopf sofort die Verbindung "klein = harmlos - ungefährlich" hergestellt wird. Genau hier liegt der Knackpunkt. Meist sind eben kleinere Hunde wesentlich aggressiver als mittelgroße oder große Hunde. Schauen Sie sich Beispielsweise mal die von allen als niedlich empfundenen Yorkshire-Terrier an. Ich persönlich hätte hier mehr Bedenken ob sich meine Finger noch im Urzustand befinden wenn ich diesen einfach streichele, ohne den Hund näher zu kennen. Auch beim Bewachen von Haus und Hof, wird diese Rasse wohl etwas heftiger und schneller agieren, als manche große Rasse.
Der Grund läßt sich relativ schnell anfügen. Es lag an der Zuchtauswahl. Während man bemüht war bei großrahmigen Hunden die Aggression soweit als möglich zu mindern, so war man bei den kleineren Rassen eher auf Schönheit und Form bedacht.

Was ist ein Kampfhund ?

Die Rasse der Kampfhunde ist so alt wie die planmäßige Hundezucht selbst. Wir müßen uns vor Augen halten, das unsere Vorfahren diese Hunde zu einem bestimmten Zweck gezüchtet haben. Die Aufgabe eines Kampfhundes war, wie die Bezeichnung es schon sagt, den Menschen im Kampf zu unterstützen. Durch gezielte Auswahl bei der Zucht, wurden diese Hunde zu Spezialisten gemacht. Mit Spezialisten meine ich die Aufgabe die dem Hund zugedacht wurde. Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des Hundes war seine Form, Größe, Charakter und Wesen. Der Kriegshund, welcher sich aus den Reihen der Kampfhunde rekrutiert, mußte schon anhand seiner allgemeinen Erscheinung, z.B. durch eine imponierende Größe, ein kräftiges Gebiß u.s.w., den Gegner in Angst und Schrecken versetzen. Wobei ich nun schon den ersten Spezialisten der Kampfhunde genannt hätte.
Weitere Spezialisten waren die Hunde beim Kampf gegen Bär, Wolf, Löwe, Bulle, Hirsch und Wildschwein. Bei der Jagd und Kampf gegen dieses wehrhafte Wild mußten die einen groß, mächtig und mit hohem Kampfgewicht auftreten. Während die anderen gedrungen, schnell, wendig und verbissen waren.
Oftmals läßt sich aus der Rassebezeichnung die ursprüngliche Aufgabe des Hundes ableiten. Die englische Bulldogge ist wohl eine der ältesten Rassen, welche den Menschen beim Kampf gegen einen Bullen zur Seite stand.
Um nicht von den Hörnern des Bullen erfaßt zu werden, mußte dieser Hund sich nahe am Boden bewegen können, darüber hinaus aber über eine gewaltige Kraft verfügen. Dieser Hund arbeitete sich nun an die Schnauze des Bullen heran und mußte allein mit seinem Gewicht und eisernem Biß, diesen mit der Schnauze am Boden fixieren. Da er hierbei seinen Biß keinesfalls lockern durfte, er aber trotzdem atmen mußte, erhielt diese Hunderasse gewollt einen Vorbiß angezüchtet. Da sich nun die Nase etwas weiter hinten befand, konnte dieser Hund seine Aufgabe optimal erfüllen.

So wurde jeder Kampfhund spezifiziert nach seiner Aufgabe gezüchtet und abgerichtet. Daher ist allen Kampfhunderassen eines gemein und dies ist auch heute noch so, obwohl ihr Aufgabengebiet zum größten Teil verschwunden ist, Außnahme dürfte wohl der "Dogo Argentino" sein, der noch heute auf die Jagd gegen den Jaguar eingesetzt wird, alle zeichnen sich durch Kampflust, Kraft und den sprichwörtlichen Todesmut aus. Bitte verwechseln Sie dies nicht mit Aggressivtät oder niedriger Reizschwelle. Diese Hunde sind nach meiner Erfahrung weder aggressiver noch beißlustiger als jeder andere Hund.

Nur müßen wir uns bewußt werden, welches Blut fließt in den Adern dieser Hunde, es ist eben das Blut ihrer Vorfahren - der alten Kampfhunde. Wird dieser Hund nun zum Kampf gereizt, gezwungen oder sonstwie getrieben, wird er den Kampf natürlich aufnehmen und kompromißlos zu Ende führen.
Diese Eigenschaft wird heutzutage leider von einigen sadistisch veranlagten Menschen ausgenutzt, um sich an dem brutalen und blutigen Spektakel der Hundekämpfe zu erfreuen. Für mich ist dies eine kreaturverachtende Perversion. So schaffen es diese Leute einen wirklich großartigen Hundestamm, gegenüber der Öffentlichkeit, in Mißkredit zu bringen.

Die berühmtesten Vertreter der modernen Kampfhunderassen, den meisten Menschen wurden diese erst durch die Medienberichte bekannt, sind :
Bull Terrier, American Staffordshire Terrier und Pit Bull Terrier.
Wobei ich anfügen muß, das der Pit Bull Terrier bislang keine anerkannte Hunderasse ist. Aber es gibt wesentlich mehr Kampfhunderassen, die nur noch nicht so negativ belichtet wurden. Ich finde es ist auch besser so, denn ich haße Pauschalurteile ohne sich mit den Hintergründen befaßt zu haben.

http://www.youtube.com/user/banoo187?gl=DE&hl=de

Flower Offline




Beiträge: 551

24.03.2010 09:04
#54 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten



Zitat von scarface

Aber es gibt wesentlich mehr Kampfhunderassen, die nur noch nicht so negativ belichtet wurden. Ich finde es ist auch besser so, denn ich haße Pauschalurteile ohne sich mit den Hintergründen befaßt zu haben.


*Unterschreib*

Hast du eine Quellenangabe?

prisca Offline




Beiträge: 1.087

24.03.2010 10:26
#55 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Nach langem suchen hab ich das doch noch gefunden.. Hier ein super Artikel zum Thema, wie ich finde..


"KAMPFHUNDE"

Verkannt, verleumdet und verachtet

von cand. med. vet. Markus Rogen

Es gibt wenig Themen, die so emotional, und mit so wenig Sachverstand diskutiert werden, wie der Bereich der sogenannten "Kampfhunde". Dieser Artikel ist der Versuch, ein wenig Hintergrundwissen zu vermitteln, denn jede Diskussion ohne sachliche Grundlagen verhärtet nur die Fronten und kann kein befriedigender Ansatzpunkt sein.

Vergeblich werden Sie in diesem Artikel nach Schauergeschichten von zerfleischten Passanten und den dazugehörigen blutrünstigen Bildern, in denen die Retusche noch kräftig mit dem Rotstift nachgeholfen hat, Ausschau halten. Sie werden keine Storys über Zuhälter und Kampfmaschinen lesen - und auch nicht den Unsinn, dass besagte Hunde nicht auslassen können, oder ihre Welpen totbeißen.

Meiner Meinung nach sollte man das Wort "Kampfhund" zum Unwort der Neunzigerjahre erklären. Kreiert von sensationsproduzierenden Presseleuten sagt dieser Begriff (Beachte diesen Bericht) überhaupt nichts aus. Was eigentlich ist ein sogenannter "Kampfhund"? Vielleicht ein Hund jedweder Rasse, der zum Kampf eingesetzt wird oder wurde? - Wenn ja - gegen wen? Alexander der Große führte großrahmige Hunde zur Bewachung seiner Lager mit sich heim nach Griechenland - waren das Kampfhunde - oder besser Kriegshunde? Manche meinen, es handle sich um Hunde, die gegen andere Hunde und Tiere kämpfen - dann wäre ein Dackel, der gegen den Fuchs im Bau kämpft, auch ein Kampfhund. Wieder andere - darunter auch viele Politiker meinen, es seien dies Hunderassen, die gegen Menschen kämpfen. Nun - dann wären die Gebrauchshunderassen - und damit der Schäferhund allen voran - eher "Kampfhunde", denn sie werden tatsächlich von Polizei und Militär als Schutzhunde eingesetzt. Die Hunde, die fälschlicherweise mit dem Begriff assoziiert werden, wurden nie zum Einsatz gegen Menschen gezüchtet - daher auch noch heute deren herausragende Menschenfreundlichkeit. Oder sind "Kampfhunde" Hunde, die Unfälle verursacht haben? Dann aber wieder wären es einzelne Hunde jedweder Rasse oder auch Mischlinge, die sich als bissig erwiesen haben; hier jedoch wäre analog zur nordrhein-westfälischen Gefahrenhundeverordnung der Begriff "gefährlicher Hund" naheliegender.
Häufig verwendet jedenfalls wird dieser irreführende Begriff im Zusammenhang mit molossoiden und bullterrierartigen Rassen. Die Molosser leiten sich, wie man heute vermutet, größtenteils von tibetmastiffähnlichen Hunden, die Alexander der Große nach Griechenland brachte, ab. Diese schweren, großrahmigen Hunde sollten besonders durch ihr Aussehen beeindrucken. Mit der Zeit verbreiteten sich diese Hunde über den Mittelmeerraum, später nach England und auch nach Südamerika und vermischten sich dort mit einheimischen Rassen. Bekannte Vertreter sind der Mastino Napoletano (Italien), Bordeauxdogge (Frankreich), Mastín Español (Spanien), Mastiff und Bullmastiff (England), Fila Brasileiro (Südamerika) und etliche andere. Fast alle diese Hunde haben eine hohe Reizschwelle, sind also sehr ruhig, aber nicht sonderlich arbeitsfreudig, so dass eine Ausbildung in Richtung Sporthund nicht unbedingt angeraten werden kann.

Die zweite Gruppe, welche ebenfalls mit diesem Begriff assoziiert wird, sind die Hunde, die ich als "Bullterrierartige" bezeichnen möchte. Diese Hunde sind später entstanden und besitzen teilweise molossoides Blut und teilweise Terrierblut, was diese Hunde agiler und arbeitsfreudiger macht. Die Reizschwelle ist zumeist mittel, und die Arbeitsfreude hoch, somit ist eine Eignung zur Ausbildung in allen möglichen Sparten, vom Schutzhund bis zum Rettungshund, durchaus hervorzuheben.

Es traten auch bei diesen Hunden Vermischungen mit jeweils einheimischen Rassen auf. Diese Hunde waren reine Arbeitshunde, welche als Helfer bei der Schwarzwildjagd, Bewacher, aber auch zur Vernichtung von Ratten und leider auch als gesellschaftliches Spektakel des armen Mannes zum Kampf Hund gegen Hund eingesetzt wurden. Hier möchte ich betonen, dass die Aggression anderen Hunden gegenüber in hohem Maß den Hunden antrainiert wurde, also nicht grundsätzlich genetisch bedingt ist. Sie sind jederzeit herzlich eingeladen, diese friedlichen Hunde auf unseren Ausstellungen zu beobachten. Die Tiere sind sehr menschenfreundlich und das Maß innerartlicher Aggression geht über das normale Maß terrierartiger Hunde gemeinhin nicht hinaus. Ausnahmen in Einzelfällen können nicht einer bestimmten Rasse zugeordnet werden.

Durch die gegebene Verwandtschaft mit den Molossern wäre es nicht korrekt, diese Hunde direkt der Gruppe "Terrier" zuzuschlagen. Das Temperament der Hunde liegt auch zumeist unter dem eines typischen Terriers, wie z.B. dem des Deutschen Jagdterriers. Typische Vertreter dieser Hunde sind z.B. der Englische Bull Terrier, der Staffordshire Bull Terrier, welcher ebenfalls aus England kommt, sowie American Staffordshire Terrier und American Pit Bull Terrier aus der Ursprungsgegend Nordamerika. Letztere beide wurden lange als eine Rasse geführt. Der American Staffordshire Terrier, wie auch Bull Terrier, Miniatur Bull Terrier und Staffordshire Bull Terrier werden heute von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) betreut, der American Pit Bull Terrier von UKC (United Kennel Club), ADBA (American Dog Breeders Association) und etlichen kleineren Vereinen. Die FCI erkennt Rassen nur als solche an, wenn diese von ihr betreut werden. Trotzdem muß gesagt werden, dass der American Pit Bull Terrier sehr lange liniengezüchtet wird, und vollständige Stammbäume bereits aus Zeiten existieren, zu denen der Deutsche Schäferhund noch lange auf sein erstes Erscheinen wartete.
Am längsten kennen wir aus diesen beiden Gruppen, deren Ursprung weit zurück in Tibet liegt, den Tibet Mastiff, dessen damaliges Erscheinungsbild sich vermutlich ziemlich vom heutigen unterschied. Bereits auf dem Fries des Tempels des assyrischen Herrschers Assurbanipal in Ninive kann man, heute im British Museum, London, Krieger sehen, die großrahmige Hunde dieser Art mit sich führen. Auch wenn durch die Jahrtausende sich Wesen und Erscheinungsbild verändert haben mögen, spricht doch bereits Plinius der Jüngere in einer seiner Abhandlungen über Tiere von großen, starken Hunden, deren Beschreibung genau an direkte Vorfahren des heutigen Mastino Napoletano erinnert.

Es sind in diversen Ländern Bestrebungen im Gange, derartige Hunde ausrotten zu wollen. Wie Sie im folgenden noch lesen werden, überschätzt man Gefahren, die von diesen Hunden ausgehen, extrem. Den Hund möchte ich auch als ein Kulturgut betrachten - als einen Spiegel des Menschen und seiner Geschichte, und es wäre ein Jammer, wenn diese Hunde, auf deren unverbrauchtes, kaum degeneriertes genetisches Potential man immer wieder zurückgreifen kann, von Ignoranten, denen jede Sachkenntnis, und auch die Bereitschaft, diese zu erwerben, fehlt, tatsächlich ausgerottet werden würden, denn eine Auslöschung ist irreversibel.

Die Hysterie der Bevölkerung wird einesteils durch einseitige Medienberichte geschürt, andererseits kann man diese Hysterie auch mit der Entfremdung des Menschen von der Natur zusätzlich begründen. Der durchschnittliche Städter weiß überhaupt nicht mehr, wie man sich einem Tier gegenüber verhält, geschweige denn, welche Bedürfnisse es hat. Dieses Unwissen baut irrationale Ängste auf, welche kaum mehr abzubauen sind - zumindest nicht in der breiten Masse der Bevölkerung. Dies wird immer schlimmer - besonders bei Kindern, und es ist schon ein sehr zweifelhafter Werbeerfolg, wenn man stolz ist, dass Kinder Kühe lila zeichnen, oder glauben, sie hätten einen Spezialhahn für Erdbeeryoghurt. Eine Lehrerin erzählte mir, dass tatsächlich einige Kinder in ihrer Klasse der Meinung waren, Milch sei ein industriell hergestelltes Kunstprodukt. Natürlich ist es aber auch nicht gut, wenn Menschen glauben, ihrem Kind ein Tier schenken zu müssen, die notwendige Sachkenntnis jedoch fehlt. Dies führt dann häufig zu neurotischen, fehlgeprägten Tieren - bei fast jeder Tierart.

Nehmen wir nun einmal Abstand von den landläufigen Meinungen, so werden wir feststellen, dass diese Hunde ganz anders sind, als sie dargestellt werden. Bei Gesprächen mit Tiermedizinern in der Praxis höre ich häufig, gerade diese Hunde seien bei der Behandlung besonders ruhig und gelassen, was wiederum deren Nervenfestigkeit bestätigt. Gefährlich wären Angstbeißer, nicht nervenstarke Hunde - erstere kommen bei den besprochenen Rassen so gut wie nie vor, außer die Tiere würden fehlgeprägt, was bei allen Hunderassen gleichermaßen zu einem unbefriedigenden Ergebnis führen würde. Besagte Nervenfestigkeit macht unsere Rassen im wirklichen Leben so angenehm, da es sich um Hunde handelt, auf die man sich zwar im Ernstfall verlassen kann, die aber nicht gefährdet sind, Überreaktionen zu zeigen.

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English Staffordshire Bullterrier
http://www.youtube.com/watch?v=OnmYWuM6H1U

prisca Offline




Beiträge: 1.087

24.03.2010 10:27
#56 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Fast schon erheiternd ist das Argument der Gegner dieser Hunde, die Tiere wären potthässlich. Abgesehen davon, dass dies kein Argument zum Verbot sein kann, lässt sich über Geschmack streiten. Einem entnervten Mastinobesitzer, dem zum wiederholten Male vorgeworfen wurde, sein Hund sehe "wie ein Totalschaden" aus, und wie man sich nur ein derart hässliches Tier zulegen könne, kann ich seine Antwort wirklich nicht mehr verdenken: Er fragte den Reporter, warum er ausgerechnet diese Frau (sie stand neben ihm) geheiratet habe.
Das schlimmste, womit Besitzer dieser Rassen, abgesehen von Verbotsbestimmungen, konfrontiert werden, sind Vorurteile. Kaum jemand hatte je Kontakt zu diesen seltenen Rassen, aber jeder glaubt zu wissen, dass diese Hunde kein normales Hundeverhalten zeigen.

Unsere Rassen haben eine mittlere bis teils sehr hohe Reizschwelle, was heißt, dass sehr viel passieren muss, bis der Hund reagiert. Von unkontrollierten Beissern kann also nicht die Rede sein. Dass diese Hunde keinen anderen "Kiefermechanismus", wegen welchem sie nicht mehr auslassen können, besitzen, brauche ich Ihnen als Tiermedizinern nicht zu erklären - und ebenfalls nicht das von einer Frauenzeitschrift in die Welt gesetzte Gerücht, Pitbulls hätten 82 (!) Zähne. Hier hat wohl der Alligator Pate gestanden. Natürlich kann ein kräftigerer Hund im Zweifelsfall mehr Schaden anrichten, als ein kleinerer Hund, aber ein nicht diesen Rassen zugeschlagener großer Hund, beispielsweise eine Dogge oder ein Boxer können genauso beißen, ganz abgesehen von der Tatsache, dass große Hunde zumeist ruhiger sind und deshalb weniger Unfälle verursachen. Mir zumindestens ist es lieber, von einem kräftigen Mastino nicht gebissen zu werden, als einen schwächeren Dackel an der Wade hängen zu haben. Sie erkennen, wichtig ist nicht die Kraft, mit der ein Hund beißen könnte, sondern die Tatsache, ob er es tut, oder nicht. Wir raten allen Hundebesitzern, einen Hundeausbildungsplatz zu besuchen, denn ein gut erzogener Hund wird kaum negativ auffallen.

Natürlich gibt es fehlgeprägte, oder falsch, bzw. überhaupt nicht erzogene Hunde, die Unfälle verursachen. Dies liegt aber nicht an der Rasse, sondern am Besitzer. Auf dem Hundeplatz können Sie sich gerne davon überzeugen, dass im Schutzdienst auch Bullterrier und Molosser auf Kommando auslassen - sonst würden sie keine Prüfung bestehen, und die vorher abzuleistenden Unterordnungsübungen sind obligatorisch. Bei allen Rassen und Mischlingen ist es übrig der Fall, dass korrekt ausgebildete Hunde, weniger Unfälle verursachen, als nicht ausgebildete Hunde.

Nächstes Vorurteil: Besagte Rassen beißen ihre Welpen tot. Wenn dem so wäre, wären ganze Hunderassen bereits ausgestorben. Niemand kann sich 24 Stunden am Tag neben die Wurfkiste setzen, oder der Hündin das Maul zubinden. Sollte derartiges Verhalten einmal beobachtet worden sein, so ist dies nicht physiologisch. Der Einzelfall besagt nichts über die Rasse, denn genetische Verhaltensdefekte kommen bei allen Rassen vor, und mir ist nicht bekannt, dass das Phänomen bei diesen Rassen gehäuft auftritt. Dagegen sprechen auch die vielen Würfe, die ich schon beobachtet habe.

Häufig ernte ich verdutzte Gesichter, wenn ich auf Ausstellungen im Informationsstand der rassebetreuenden Vereine, die den Haltern dieser Hunde mit Rat und Tat zur Seite stehen, stehe und den Leuten erkläre, diese Hunde würden sich gut mit Kindern vertragen. Das stimmt tatsächlich, denn ein Bulli beispielsweise nimmt es nicht übel, wenn ein Kind mal in den Fang fasst, oder an der Rute zieht. Oder hätten Sie gewusst, dass der lustige kleine Hund in der alten Kinderserie "Die drei kleinen Strolche" ein American Pit Bull Terrier war? Gleichwohl rate ich Eltern grundsätzlich, Kinder und Tiere nicht unbeaufsichtigt alleine zu lassen, denn erstens können auch Kinder Hunden etwas antun, und zweitens könnte ein Tier jeder Art auch die Handlung eines Kindes falsch verstehen.

Probleme in ganz anderer Art ergeben sich allgemein für viele Hunderassen. Ich möchte das den "Lassie-" oder "Kommissar-Rex-Effekt" nennen. Es hat noch keiner Hunderasse gut getan, populär zu werden. Erstens versuchen skrupellose Geschäftemacher, diese Hunde planlos zu vermehren - ich vermeide hier den Begriff züchten absichtlich. Zuchtauswahl, Impfungen und Tierbetreuung werden vernachlässigt, so dass der unglückliche Käufer damit rechnen muss, einen kranken Hund, der nicht richtig geprägt wurde zu bekommen. Dies ist die eine Seite - die andere wird selten gesehen: Je populärer eine Rasse ist, um so wahrscheinlicher ist es, dass sie in falsche Hände gerät, denn um so weniger muss sich der potentielle Käufer bemühen, an diese Hunde zu kommen. Jemand, der bereits nach Literatur gesucht hat, Telefonate mit Zuchtverbänden geführt hat, zu einem Züchter am anderen Ende des Landes gefahren ist, wird über mehr Sachkenntnis verfügen, als jemand, der einen Hund schnell irgendwo an der Ecke gekauft hat. Ich werde noch darauf eingehen, dass Mischlinge und Schäferhunde in der Unfallstatistik ganz oben stehen. Dies ist nicht generell auf eine genetisch verankerte Gefährlichkeit dieser Hunde zurückzuführen, auch nicht auf die hohe Anzahl, sondern darauf, dass jedem Ignoranten, der nur mal eben zur Bewachung einen "scharfen Hund" wünscht, Rassen wie Schäferhund oder Dobermann zuerst einfallen. Es ist zwar festzustellen, dass auch die Rassen, um welche es in diesem Artikel geht, derzeit vermehrt gehalten werden, jedoch ist die Gesamtzahl nach wie vor verschwindend gering.

Schuld an der Tatsache, dass dennoch momentan eine verstärkte Nachfrage besteht, sind eindeutig negative Presseberichte. Aufgrund dieser interessiert sich nämlich bisweilen genau die Klientel für besagte Rassen, die wir nicht in unseren Reihen haben wollen. Uns ist es am wenigsten recht, wenn irgendwelche Personen sich derartige Hunde zulegen, nur um ihr angeschlagenes Ego aufzuwerten, oder weil sie in ihrem Hund eine Waffe sehen. Dies ist aber keinesfalls die Schuld der Hunde - und scharfmachen kann man jeden Hund - unabhängig von der Rasse. Hoffentlich merken diese Leute möglichst bald, dass diese Hunde, die nie zum Angriff auf Menschen gezüchtet wurden, das gar nicht halten, was bestimmte Leute von ihnen erwarten.

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English Staffordshire Bullterrier
http://www.youtube.com/watch?v=OnmYWuM6H1U

prisca Offline




Beiträge: 1.087

24.03.2010 10:28
#57 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Aber die Presse lässt nicht locker - zu schön sind die immer wieder aufgewärmten Horrorstorys, von denen man nicht einmal weiß, ob sie jemals passiert sind; zu gut verkauft sich das Blut, das aus der Zeitung herausläuft, wenn man sie nicht genau waagrecht hält, und zu gerne lesen die Leute die Gruselgeschichten vom reißenden Kampfhund - kostet doch eine Ausgabe einer gut bebilderten Tageszeitung höchstens ein Drittel einer Geisterbahnfahrt. Der Grund ist meines Erachtens darin zu suchen, dass Menschen dazu neigen, sich auf irrationale Gefahren vermehrt zu stürzen. Da objektiv kaum eine ernstzunehmende Gefahr von diesen Hunden ausgeht, kann man sich, ohne selbst groß gefährdet zu sein, wunderbar aufregen. Die Tatsache, dass manche Menschen an einer regelrechten Hundephobie leiden, ist bedauerlich - aber irrationale Ängste können kein Grund zu einer Diskriminierung ganzer Hunderassen sein.

Die Absicht der Presse ist es, Kuriositäten zu berichten, nicht alltägliches aufzuwärmen. Der Schäferhund, der einen Passanten beißt, ist nichts Außergewöhnliches, ebensowenig wie der völlig normale Hundehalter der Freude an seinem Bullterrier hat und mit ihm glücklich seit zehn Jahren zusammenlebt - Sie werden keine Zeile davon lesen. Der vermeintliche Kampfhund hingegen ist immer eine Meldung wert - gerade weil es so selten vorkommt. Wenn dem nicht so wäre müßte die Presse auch nicht immer wieder auf uraltes Archivmaterial zurückgreifen. Völlig abgesehen von selbstproduzierten Falschmeldungen bestimmter Sender. Wenn man einem mittellosen Bewohner auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslaviens, der nicht weiß, wie er das Abendessen für seine Familie bezahlen soll, das Jahresgehalt eines Bankdirektors dort dafür bietet, dass er mal kurz seine Hunde raufen läßt, und dieser sich dafür hergibt, hat das nichts mehr mit objektiver Berichterstattung zu tun. Sicher - Unfälle mit Hunden sind bedauerlich, aber vor einiger Zeit berichtete die dpa, dass ein Bullterrier in Australien eine Person leicht verletzt hat. Man fragt sich schon, was sonst 20.000 km entfernt von hier passieren muss, dass es der dpa eine Meldung wert ist - es muß schon mindestens ein größeres Flugzeug abstürzen.
Bewusst haben wir häufig auf Ausstellungen die Presse eingeladen. Jedesmal sitzen die Reporter dann, meist für sie kostenlose Sandwiches essend, herum und warten mit gezückter Kamera darauf, dass ein Kind gefressen wird. Leider können wir damit nicht dienen, und vor Ausstellungsende fragen wir dann immer die Reporter, wann denn etwas gesendet würde, was ihnen dann ein müdes Lächeln und die Auskunft "Drehen Sie mal die Abendschau auf - allerdings, wenn heute etwas wichtigeres passiert ist, sind die Chancen gering." entlockt. - Einfach toll, diese objektive Berichterstattung. Tatsachen, wie zum Beispiel die, dass derartige Hunde sogar erfolgreich als Rettungshunde eingesetzt werden, ignorieren die Medien trotz unserer dahingehenden Informationen. In America wird der American Pit Bull Terrier übrigens als social dog verwendet. Social dogs sind Hunde, mit denen die Besitzer in Krankenhäuser, Altenheime etc. gehen, um den dortigen Personen wenigstens etwas Abwechslung und soziale Kontakte zu verschaffen.

Diese ganze Pressehetze führt immer wieder zu Verboten oder Haltungs- beschränkungen, die ganze Rassen beinhalten. Unsere Aktion für bedrohte Hunderassen setzt sich sehr für die Belange der Halter ein, und so ist es uns gelungen, derartige Verordnungen in Hamburg, im Saarland und in Baden-Württemberg auf dem Klageweg zu beseitigen. In Nordrhein-Westfalen konnten wir an einer Gefahrenhundeverordnung, die Vorbildcharakter haben soll, mitarbeiten. Diese Verordnung kennt nur gefährliche Hunde (jedweder Rasse) und verzichtet auf die willkürliche Nennung einzelner Rassen. Unseres Erachtens ist es juristisch nicht zulässig, ganze Rassen zu verbieten. Erstens widerspricht das dem Gleichheitsgrundsatz - zweitens müßte man dann die Rassen verbieten, mit denen statistisch das meiste passiert, was objektiv nicht der Fall ist.

Aufgeführt werden stets Rassen, die nur mit wenigen Exemplaren vertreten sind. Mit Hunderttausenden von Schäferhundehaltern legt sich kein Politiker an - verbieten sie jedoch wenige, selten gehaltene Rassen können sie den Wählern erzählen, sie hätten das "Kampfhundeproblem", (das gar nicht existiert) erfolgreich gelöst, um von anderen, wichtigeren Problemen abzulenken.

Übrigens - die Unfallstatistiken sind objektiv - sie stammen vom Deutschen Städtetag, dem man ohnehin sogar eher Hundefeindlichkeit vorwerfen könnte - allein schon wegen der Hundekotdiskussion, sowie von der nordrhein-westfälischen Polizei.

Seltsame Blüten treiben rassespezifische Verordnungen bisweilen: Bayern, das ein Totalverbot (Zucht und Haltung) bestimmter Rassen kennt (übrigens der Grund, warum ich momentan keinen Hund haben kann), nennt in der Verordnung, gegen die wir mittlerweile in Karlsruhe geklagt haben, die Rasse Tosa Inu - leider gab es zu dem damaligen Zeitpunkt in ganz Bayern nur einen Tosa - und der fiel unter den Bestandsschutz und ist mittlerweile tot. Requiescat in pacem - mens sana in Campari Soda! Baden-Württemberg nannte damals in der Verordnung den Miniatur-Bullterrier - wie diese paar Kilo Hund großen Schaden anrichten sollen, ist uns bis heute schleierhaft. Interessant ist auch, dass verschiedene Länder völlig unterschiedliche Rassen zu "Kampfhunden" erklären. Ist etwa ein bayerischer American Staffordshire Terrier gefährlicher als ein holländischer? Bemerkenswert auch, dass so gut wie nie in Ländern Rassen verboten werden, die aus dem betreffenden Land stammen - gibt es etwa auch bei Hunden ein Ausländerproblem?

in Gesetzesvorschlag in einem der neuen Länder nennt Hunderassen, die es gar nicht gibt - und noch nie gegeben hat. Vielleicht war aber auch der Beamte schwerhörig, als er nach dem Telefonat die Rassen "Vilabrasil" und "Mastiono Neapolitaner" - nicht zu verwechseln mit einer bekannten österreichischen Nussschnitte - kreierte... Wir setzen uns momentan auch vehement gegen die Erhebung von Kampfhundesondersteuern ein. In vielen Gemeinden gibt es übrigens eine Kampfhundesteuer - allerdings gab es dort noch nie einen derartigen Hund. Operative Hektik ersetzt hier offenbar geistige Windstille...

Auch aberwitzig ist, dass es, soweit ich weiß, noch kein Politiker geschafft hat, alle Rassen auf einem Bild oder in natura zu erkennen, die er verboten hat, oder verbieten will. Absurd die Tatsache, dass in Unfallmeldungen, die von der Polizei aufgenommen werden, häufig Pitbull steht, ohne dass die Identität der Rasse annähernd festgestellt wurde. Ein Spiegelbild der öffentlichen Meinung - alles was mittelgroß ist, kurzhaarig und bissig kann ja nur ein Pitbull sein - frei nach dem Motto: "Unsere Meinung steht fest - bitte verwirren Sie uns nicht mit Tatsachen!". Welch Wunder, dass trotzdem die Statistiken für uns immer noch recht gut aussehen.

Verbote ganzer Rassen mit der Begründung potentieller Gefährlichkeit schießen offensichtlich über das Ziel hinaus. Wenn man alles verbietet, was potentiell gefährlich ist, hätten wir weder Autos noch Messer, Gabeln oder Medikamente. Effektiv passieren in unserem Land pro Jahr durchschnittlich drei tödliche Unfälle mit Hunden aller (!) Rassen. Man soll zwar einen Mißstand nicht mit einem anderen entschuldigen, und jeder Unfall mit einem Hund ist einer zuviel, aber statistisch gesehen sterben meines Wissens selbst jährlich mehr Leute an Blitzschlag als durch Hunde in diesem unserem Lande - und von den Toten auf den Autobahnen möchte ich gar nicht sprechen.
Kurz gesagt - jedes unserer Bundesländer kennt ohnehin Rechtsgrundlagen, denen zufolge unzuverlässigen Haltern die Hundehaltung untersagt werden kann. Außerdem können Hunde, die sich als bissig erwiesen haben, mit Maulkorb- und/oder Leinenzwang belegt werden. Selbst Tötungsanordnungen der Hunde können ausgesprochen werden. Wenn man diese bestehenden Gesetze richtig anwendet, ergibt es keinen Sinn, geschweige denn eine Notwendigkeit, ganze Rassen zu verbieten.

Bestimmte seltene Rassen, die nicht vermehrt an Unfällen beteiligt sind, zu verbieten, um die Unfälle, die, verursacht durch falsche Haltung, mit Mischlingen und Schäferhunden passieren, zu verhindern, hat meines Erachtens, um einen Satz von Dieter Hildebrandt zu zitieren, "den Nährwert, wie wenn man seinen Zimmerkaktus mit Rheumasalbe begießt, um ihn vor der Rinderseuche zu schützen."

Nun hoffe ich, dass ich ein wenig Sachlichkeit in die Diskussion eingestreut habe - gerade in der Tierärzteschaft sehe ich eine Chance, denn vielleicht wird doch der eine oder andere Tierarzt zu diesem Thema gefragt - auch wenn vielleicht wieder eine Gemeinde die Hunde verbieten oder Steuer erheben will.

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prisca Offline




Beiträge: 1.087

24.03.2010 10:29
#58 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Der Hund war 12.000 Jahre Beschützer des Menschen, aber auch Gefährte und Jagdhelfer. Eine derartige Behandlung, aber auch eine zu starke Vermenschlichung hat er nicht verdient. Es gibt keine "Kampfhunderassen" - ein Hund als in der Evolution hochstehendes Individuum ist sehr lernfähig und kann von Menschen stark geformt werden. Setzen wir uns dafür ein, dass ein Mißbrauch der Hunde verhindert wird, dass Halter jedweder Rasse zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie sich falsch verhalten. Setzen wir uns dafür ein, dass nur geeignete Halter Hunde bei seriösen Züchtern kaufen. Wäre dieses Ziel erreicht, hätten wir viel gewonnen.
Fragen bezüglich dieser Thematik und auch die Rassen direkt betreffend beantworte ich Ihnen gerne. Es gibt übrigens Institutionen, die sich um aufgefundene, ausgesetzte und herrenlose Tiere speziell dieser Rassen kümmern. Bei Bedarf versuchen wir auch hier, Ihnen weiterzuhelfen. Der deutsche Dachverband der FCI-organisierten Hundevereine in Deutschland ist übrigens der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) - dort bekommen Sie Auskunft über alle FCI-Rassen und werden ggf. an den/die jeweiligen Rassehundezuchtverband/-verbände weitergeleitet.

Markus Rogen
cand.med.vet.
Perathonerstr. 12
D-81545 München
Tel.: 089-642739-62
Fax: 089-642739-64

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Flower Offline




Beiträge: 551

24.03.2010 11:23
#59 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

Wirklich toller Artikel

Ich find's interessant den Vergleich mit dem Text von SF zu machen, wie unterschiedlich an das Thema herangegangen werden kann.

Schade, dass solch gute Texte zuwenig gelesen werden

scarface Offline



Beiträge: 840

24.03.2010 14:54
#60 RE: News: bundesweites hundegesetz Antworten

auch ein intressanter artickel!

auch wenn ich nicht immer der gleichen meinung bin wie der verfasser!vor allem bei den vergleichen!ein dakel sollte den fuchs sprengen!also aus den bau jagen aber er sollte sich nicht ihn ein kampf verwicklen lassen!

und sonst hat dieser artikel sehr viel ändlichkeit mit meinem ist einfach ausfürlicher und länger!meiner ist sozusagen die kurzfassung!

@flower!

hier kannst du noch den rest lessen!
http://www.ejanssen.de/hunde/kampfhun.html

http://www.youtube.com/user/banoo187?gl=DE&hl=de

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